Pam Building - von den Anfängen bis heute







Meilensteine der Unternehmensgeschichte in Deutschland
Die Anfänge (1969)
Die Geschichte beginnt 1969 mit der Gründung der AKO Abflussrohrkontor GmbH + Co. Kommanditgesellschaft in Köln. Zu den Gesellschaftern zählten namhafte Unternehmen wie Thyssen Schalker Verein (Gelsenkirchen), Halbergerhütte (Saarbrücken, später Teil von SAINT-GOBAIN), Buderus (Wetzlar) und AWK - Armaturenwerke (Kaiserslautern). Im selben Jahr wurde der Technische Beratungsdienst Abflussrohre (tba) der teilhabenden Gusshersteller eingerichtet.
Technische Innovation der 1960er Jahre
Ende der 1960er wurden neben den klassischen Muffenrohren (GA-Rohre) erstmals muffenlose Gussrohre (ML) eingeführt. Diese innovative Technologie, inspiriert durch kanadische Entwicklungen, brachte erhebliche Verbesserungen in Verbindungstechnik, Flexibilität und Installationszeiten.
Die SML-Ära beginnt
Die Vorreiterrolle des späteren SAINT-GOBAIN Unternehmens zeigte sich Anfang der 1970er, als die Halbergerhütte auf Grundlage der ML-Gussrohre das Super-Metallit-Rohr einführte. Dieses in Frankreich entwickelte Produkt, das den bis heute gültigen Gattungsbegriff SML prägte, revolutionierte mit seiner neuartigen Teer-Epoxidharz Innenbeschichtung und roten Außenbeschichtung die Branche. Die verbesserte Handhabung bei der Verarbeitung führte in den 1980er Jahren zur Einführung der Produktnorm DIN 19522 und zur vollständigen Ablösung der GA-Muffenrohre durch SML-Rohre.
Produktinnovationen und Weiterentwicklung
Im Laufe der Jahre wurde das Portfolio kontinuierlich erweitert:
- BML für Brückenentwässerung/TML für den Tiefbau: heute Itinero
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Neue Verbindergeneration "Rapid"
- KML für aggressive Abwässer aus Küchen, Laboren und Krankenhäusern
- VML-das vorisolierte SML-System
- Druckfeste Verbinder und Krallen zur Zugsicherung
- Dachentwässerungssysteme mit Druckströmung (HDE-System)
Umstrukturierung und Expansion (1989)
1989 erfolgte die Umfirmierung in ako-Rohre-Systeme-Technologien. Das Produktspektrum erweiterte sich um Befestigungssysteme für Rohrleitungen, Vorwandinstallationen für Sanitär-Einrichtungen und vorisolierte Rohre. Im Laufe der Jahre verringerte sich die Zahl der Gesellschafter und konzentrierte sich auf die Halbergerhütte.
Gründung der HES (1998)
Die Halbergerhütte war schon seit 1972 Teil der Firmengruppe Pont-à-Mousson und damit auch Teil der SAINT-GOBAIN Gruppe. Sie gründete 1998 die HES - Halberg Entwässerungssysteme GmbH in Köln-Porz für den eigenständigen Vertrieb der SML-Abflussrohre. Von 2000 bis 2022 war die deutsche Vertriebseinheit im Markt unter SAINT-GOBAIN HES- Haus Entwässerungssysteme bekannt.
Auf Produkteebene fällt in diese Zeit das erstmalige Erscheinen der europäischen Produktnorm für gusseiserne Abflussrohrsysteme (DIN EN 877 im Jahr 1999), die die Umstellung der schwarzen Rohrinnenbeschichtung aus Teer-Epoxid auf die heute bekannte ockerfarbene Epoxidbeschichtung mit sich brachte. Es folgten weitere Verbesserungen und Innovationen wie z.B. die Einführung der DN 80 anstelle der DN 70 und erweiterte Brandschutzlösungen wie der SVB Steck-Verbindung-Brandschutz.
Unser Name heute: Pam Building
Anfang 2023 firmierte SAINT-GOBAIN HES um in SAINT-GOBAIN PAM BUILDING Deutschland GmbH. Gleichzeitig erfolgte die Ausgliederung aus der SAINT-GOBAIN PAM, dem Hersteller der Tiefbauprodukte, die damit anstelle der Mutter- eine Schwestergesellschaft wurde.
Ende 2024 wurde die gesamte Pam Building Unternehmensgruppe inklusive der Herstellwerke in Bayard/Frankreich und Telford/Vereinigtes Königreich sowie des Sitzes in Pont-à-Mousson und der Büros in Paris von den Investoren Aldebaran und BPI France übernommen.
Die Geschichte der Werke
Im französischen Lothringen kann die Pam Building Unternehmensgruppe auf den ältesten Teil ihrer Geschichte zurückblicken. Das Werk in Bayard-sur-Marne, wo heute unsere gusseisernen Abflussrohre hergestellt werden, wurde schon 1513 gegründet.
Das später namensgebende Werk im ca. 100 km entfernten Pont-à-Mousson (kurz PAM), heute Sitz der Herstellung der duktilen Rohre von SAINT-GOBAIN PAM, folgte 1856.
Die ersten Gussrohre wurden ab 1866 hergestellt, ab 1927 im Schleudergussverfahren.
Im Jahr 1970 wurde Pont-à-Mousson Teil der Saint-Gobain Gruppe.
Das Werk in Telford in den West Midlands in England / Vereinigtes Königreich, wo heute unsere gusseisernen Formstücke hergestellt werden, hat eine wechselvolle Geschichte. Seine Anfänge reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Nachdem es in den 1960ern zunächst als Sinclair Iron Co Ltd firmierte und später von Glynwed Foundries Ltd. übernommen wurde, ist es seit 1997 Teil von Pont-à-Mousson und Saint-Gobain.
Die Werke Bayard und Telford wurden ab 2023 zusammen mit den Vertriebsgesellschaften für gusseiserne Abflussrohrsysteme nach und nach aus der SAINT-GOBAIN PAM ausgegliedert und sind Ende 2024 Teil der Pam Building Unternehmensgruppe.